Montag, 29. April 2013

Kochen für Strampelkinder - Folge 1


Warum der Strampelmann keine Gläschen löffelt
 
Der Anfang ist schon lange getan. Seit rund 3 Monaten wird hier fleißig gelöffelt. 4 – 5 Wochen hat es gedauert, bis der Strampelmann seine erste Milchmahlzeit komplett ersetzt hatte. Jetzt wird tagsüber wird nur noch gegessen und aus dem Becher getrunken.



Gerne möchte ich euch in den nächsten Wochen einen kleinen Einblick in meine Strampelmannküche geben. Ich koche nämlich selbst für mein Kind. In meinen Einkaufswagen lege ich keine Gläschen und keine Getreidebreie zum Anrühren, keine Babysäfte und keine Babymüsliriegel.



Wir als Eltern gehen natürlich mit gutem Beispiel voran und essen auch keine Fertigprodukte. Das machen wir aber nicht erst seit der kleine Mann bei uns ist, sondern schon immer so. Ich möchte doch wissen was ich esse und sichergehen, dass die Lebensmittel noch so natürlich wie möglich und noch alle Vitalstoffe darin enthalten sind.



Beim Gläschen steht zwar drauf was drin ist aber ich habe nicht gesehen wie es zubereitet wurde. Gemüse sollte z. B. nur bissfest gegart und nicht weichgekocht sein. Um die Gläschen haltbar zu machen werden sie natürlich erhitzt. Dabei ist es ganz egal ob es sich um Gemüse, Obst oder Vollkornbrei handelt. Die gesunden Vitamine sind aber meist sehr hitzeempfindlich. Wirklich gesund sind diese Babykonserven meiner Meinung nach also nicht.



Ich weiß nicht wie es in so einer Gläschenfabrik aussieht oder zugeht. Aber ich stelle mir immer eine große Fabrikhalle mit riesigen Töpfen vor, in denen die Gläschenbreie vor sich hinkochen und automatisch umgerührt werden. Ab und zu läuft dann ein „Koch“ zu den Töpfen und zapft ein paar Milliliter ab um die Qualität zu überprüfen.




In meiner Küche läuft das so ab:



Die Sonne scheint durchs Fenster und im Hintergrund düdelt gute Musik. Der Strampelmann liegt in seinem Küchenbettchen, beobachtet mich und spielt mit einer Karotte. Ich schneide  die restlichen Karotten und das andere Gemüse in kleine Stücke, zwischendurch zeige ich dem kleinen Mann was ich mache, erzähle ihm ein bisschen was und lasse ihn in den Topf schauen und mit dem Kochlöffel spielen. Wenn wirklich gute Musik läuft tanzen wir auch schon mal gemeinsam durch die Küche während das Gemüse bissfest gegart wird. Der kleine Mann hat so Zeit sich auch auf das Essen vorzubereiten. Er erfährt es mit allen Sinnen: die Karotte wird vorher ausgiebig mit den Händen und natürlich der Zunge erforscht, er hört wie ich das Gemüse schneide. Nicht zu vergessen ist auch seine kleine Nase, mit der er natürlich das gekochte Gemüse riechen kann.



Natürlich läuft das nicht jeden Tag so reibungslos. Der kleine Mann liegt schon auch öfter ungeduldig jammernd auf seiner Krabbeldecke. Dann muss es schnell gehen! Da hilft auch kein Küchentanz mehr und kein Gurkenstick zum Lutschen. Wenn es ganz schlimm ist wird der Gemüsebrei schon mal auf den Abend verschoben und ich mache für ihn einen Getreidebrei weil‘s halt einfach schneller geht. Mein Gewissen lässt es einfach nicht zu, dass ich für den Notfall Gläschen zu Hause habe. Es wird aber nochmal einen extra Blogeintrag geben wo es um den schnellen Hunger geht und darum, was ich mache wenn ich mit dem Strampelmann den ganzen Tag unterwegs bin.



Zum Schluss möchte hier noch ganz klar feststellen, dass ich keine Mama verurteile die für ihr Baby nicht selber kocht oder denke, dass sie deswegen eine schlecht Mama ist. Das denke ich ganz und gar nicht! Ich möchte hier auch keine Mamas belehren, dazu habe ich nicht die richtige Ausbildung und das bezwecke ich mit diesem Blogeintrag ja auch nicht. Außerdem ist die "Kochen für Strampelkinder"-Serie kein Beikostratgeber. Dafür gibt es genügend Bücher (Mehr dazu auch in einer anderen Folge). Ich lasse euch hier lediglich an meinen Gedanken teilhaben, die ich mir über die Ernährung meines Kindes mache und andere ermutigen auch ihren eigenen Weg in diesem Bereich zu gehen, sich ihre eigene Meinung zu diesem Thema zu bilden und nicht dem nachzugeben was die Werbung als gut empfiehlt. Ich habe eine – im wahrsten Sinne des Wortes – GESUNDE Erziehung genossen und möchte das auch so an meine Kinder weitergeben.



In der nächsten Folge zeige ich euch dann wirklich meine kleine feine Küche und was der Strampelmann (fast) jeden Morgen frühstückt.



Herzlichst

die Katja

2 Kommentare:

  1. Ich kann Dich gut verstehen. Wir kochen hier für den Sohn auch selber, seit drei Wochen gibt es nun Mittags Breichen.
    Wenn man sich die Fertiggläser so anschaut und selbst dort noch Fett zugeben müsste, da der Gehalt meist nur bei 0,2 Prozent liegt und das Fleisch auch viel zu wenig ist - was spricht dann noch gegen selber kochen? Zusätzlich wird dann jeden Mahlzeit mit einer großen Portion zusätzlicher Liebe gekocht und kommt aus dem Bioladen des Vertrauens. Vom Geschmack mal ganz zu schweigen.

    GLG JEnny

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    1. Genau! Wenn man selber kocht, weiß man halt einfach was drin ist. Mit dem Fleisch ist das bei uns so eine Sache. Der Strampelmann ist ja im Moment noch Vegetarier (aus verschiedenen Gründen)... dazu wird's aber auch einen extra Eintrag geben :)

      LG
      Katja

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